Anodenseitig
n-gesteuert
Katodenseitig
p-gesteuert
Der Thyristor ist ein Einkristall-Halbleiter mit vier oder mehr
Halbleiterschichten wechselnder Dotierung. Er ist ein Schalter und hat einen
hochohmigen und einen niederohmigen Zustand. Für das Umschalten von einem
Zustand in den anderen ist ein Steueranschluß vorhanden.
Der Thyristor(Thyristortriode) hat neben dem Steueranschluß(G) auch eine Anode
und eine Kathode.
Anwendung finden sie in der Leistungselektronik für Drehzahl- und Frequenzsteuerung, Gleichrichtung und als Schalter.
Der Name "Thyristor" ist ein Kunstwort aus Thyratron und Transistor. Die Vorgänger der Thyristoren waren die Thyratrons. Das sind Quecksilberröhren, mit einer Zündelektrode. Bei einer Quecksilberröhe ist das Zünden schön zu sehen, wenn sie beim Einsetzen des Stromes hell aufleuchtet. Daher stammt auch der Ausdruck "ein Thyristor zündet".
Ein
Thyristor besteht aus vier Halbleiterschichten p-n-p-n. Die beiden äußeren
Schichten bilden die Anschlüsse für den Hauptstromkreis und werden wie bei
einer Diode mit A(=Anode) für die p-Schicht und K(=Kathode) für die n-Schicht
bezeichnet. Die Steuerelektrode ist an eine der beiden mittleren Schichten
angeschlossen. Je nachdem, ob die n oder p Schicht dazu verwendet wird, spricht
man von einem Anoden-Gate-Thyristor bzw. von einem Kathoden-Gate-Thyristor.
Den Namen gibt jene Hauptelektrode, die näher am Gate ist als die andere. Der
gebräuchlichere Typ ist der Kathoden-Gate-Thyristor. Bei diesem ist die
Steuerelektrode an die p-Schicht angeschlossen.
Die
Funktion eines Thyristors geht aus der Ersatzschaltung hervor. Die 4
Halbleiterschichten kann man sich als eine Zusammenschaltung aus einem pnp und
einem npn Transistor vorstellen. Aus dem Ersatzschaltbild wird die
Funktion ersichtlich. Die Beschreibung soll hier nur für den
Kathoden-Gate-Thyristor gegeben werden. Der Gate-Anschluss ist in diesem Fall Gk.
Nach dem Anlegen der Spannung an die Hauptelektroden (A=positiv, K=negativ)
passiert zunächst nichts. Beide Transistoren sind gesperrt, es kann kein Strom
fließen. Wird jetzt die Spannung am Gate gegenüber der Kathode in positiver
Richtung erhöht, so beginnt in T2 ein Basisstrom zu fließen. Dadurch wird die
Kollektor-Emitterstrecke von T2 leitend, was wiederum einen Basisstrom für T1
bedeutet. Wenn T1 leitend wird, verstärkt das wiederum zusätzlich den
Basisstrom von T2. Ab einem gewissen Strom wird der Thyristor durch die
gegenseitige Verstärkung der Basisströme schlagartig leitend. Man sagt der
Thyristor zündet. Ist der Thyristor einmal gezündet, so wird er durch den fließenden
Laststrom im leitenden Zustand gehalten. Es ist keine weitere Steuerung über
das Gate mehr möglich. Der Thyristor kann nur gelöscht werden, indem der
Laststrom kurz unterbrochen wird. Dann ist wieder der Ausgangszustand erreicht
und der Thyristor sperrt.
Aus der Funktionsweise des Thyristors wird klar, warum er nur sehr schlecht in Gleichstromschaltungen einzusetzen ist. Ist er einmal gezündet, kann er nicht mehr abgeschaltet werden. Für Gleichstrom gibt es Spezialschaltungen mit Umschwingkreis, wodurch eine Löschung über einen Hilfsthyristor möglich wird.
Wird er allerdings in einem Wechselstromkreis eingesetzt, so löscht er im Nulldurchgang des Stromes automatisch ohne, dass eine zusätzliche Beschaltung nötig wäre. In der nächsten Halbwelle kann er dann zu einem beliebigen Zeitpunkt gezündet werden und ist dann wieder bis zum Nulldurchgang leitend.
Einsatz: Gleichrichter und Kontaktloser Schalter in Welchselstromkreisen.