Die unterschiedlichen Dateisysteme, wie sie funktionieren wozu sie dienen.

Diverse Dateisysteme

Ein Dateisystem ist die Art wie das Betriebssystem mit den Datenträgern umgeht. In einem Dateisystem benötigt es ein Inhaltsverzeichnis in welchem das Betriebssystem herausfindet wo eine Datei gespeichert ist. Das Dateisystem ist verantwortlich für die Länge der Dateinamen, den Zugriffsrechten und vielem mehr.

Dateisystem Unterstützt von Hersteller Besonderheiten
FAT12    
  • Vor DOS verwendetes Verzeichnissystem für das Ansprechen von Diskettenlaufwerken.
FAT
FAT16
DOS
Win 3.x
Win 9x
Win NT x
Win 2k
OS/2
IBM
  • Mit DOS erschienen
  • Dateinamen 8+3
  • FAT in Block 0 Sektor 0
  • 4 Attrbute, Hidden, Archiv, System und Schreibschutz
  • Partitionsgrösse beschränkt
  • Nur bootbar wenn vor dem 1024. Zylinder der Festplatte
vFAT   Microsoft
  • Mit Windows 95 erschienen
  • 256 Zeichen langer Dateinamen
FAT32 Win 95 OSR2
win 98
Win NT 4
Win 2k
Microsoft
  • Mit Windows 98 erschienen
  • Grössere Partitionen bis max. 2 TB.
  • 1024 Zylindergrenze aufgehoben
  • Dateiname 256 Zeichen
  • Komprimierung
NTFS
NTFS4
Win NT x
Win 2k
Microsoft
  • Mit Windows NT 3.51 erschienen
  • Geschwindigkeitsoptimiert weil MFT (Master File Table, ex FAT) in der Mitte der Platte ist.
  • HotSpare: Daten werden nach Schreibvorgang zur Kontrolle gelesen.
  • Zugriffsrechte von Benutzern abhängig
  • Verschlüsselung
  • Komprimierung
  • Hot-Fix
  • RAID-Unterstützung
NTFS 5 Win NT4 SP4
Win 2k
Microsoft
  • Mit Windows 2000 erschienen
  • Kompatibel zu Active-Directory
  • Datenträgerkontingente
  • Komprimierung
  • Dynamische Datenträger
HPFS OS/2 IBM
  • High Performance File System.
ext2 Linux  
  • Ohne Laufwerksbuchstabe ansprechbar.
Swap Linux  
  • Auslagerungsdatei von Linux
CDFS    
  • Mit der CD erschienen
  • Spirale anstelle von Spuren, dadurch sehr viel schneller, weniger Platzverlust.
DVD    
  • Mehrschichtige und doppelseitige Technologie.

 

Ihre Aufgabe

 

Normen für Dateisysteme

ISO 9660

Plattformübergreifendes Dateisystem, um allen existierenden Betriebsysteme den Zugriff auf eine CD zu ermöglichen - sofern diese einen Treiber (wie MSCDEX für DOS oder Windows) implementiert haben, der ihnen dieses Dateisystem nahebringt.

Außer der Universalität zeichnen ISO 9660 aber leider auch einige Restriktionen aus, die in verschiedenen Levels unterschiedlich stark ausgeprägt sind.

Joliet

Erweiterung des ISO-Standards auf eine Länge von 64 Zeichen, um die Beschränkungen hinsichtlich der Verzeichnis- und Dateinamen (Länge und erlaubte Sonderzeichen) sowie der Verzeichnistiefe für Windows 95/98/NT (ab Version 3.51) aufzuheben.

Joliet-Discs sind auf die Betriebsysteme DOS, Windows und Mac-OS beschränkt.

Romeo

Ebenfalls eine Erweiterung des ISO-Standards für Windows 9x/ME/NT/2000. Romeo bietet eine Datei- und Verzeichnisnamenlänge von maximal 128 Zeichen, inklusive des Leerzeichens - welches dann auch unter DOS zu erheblichen Problemen führt. Schwierigkeiten bereitet auch die Tatsache, daß unter DOS jeder Dateiname ab dem 8. Zeichen einfach abgeschnitten wird, so daß es leicht zu Doppelbelegungen innerhalb eines Verzeichnisses kommen kann. Mittlerweile hat der Standard aber nahezu keine Bedeutung mehr.

HFS

Hierarchical File System (HFS) ist die Erweiterung des ISO-Standards für das Apple-Dateisystem. Auf einem Mac werden die Daten einer Datei in zwei Bereichen gespeichert, den sogenannten Forks. Die Data-Fork enthält die eigentliche Datei, die dazugehörende Ressource-Fork Informationen wie beispielsweise den Dateityp.

HFS-CDs basieren auf ISO-Level 2 und sind nur von Macintosh-, Linux-, OS/2- und SGI-Irix-Systemen lesbar.

RRIP

Rock Ridge Interchange Protocol (RRIP) ist ebenfalls eine Erweiterung des ISO-Standards, diesmal auf jene Vorzüge, auf die Unix-Anwender nur ungern verzichten. Die Beschränkungen von Verzeichnis- und Dateinamen sowie der Verzeichnistiefe sind hier vollständig aufgehoben. Außerdem läßt sich die beliebte 'virtuelle' Verzeichnisstruktur mit Links realisieren.

RRIP-Discs sind auch von anderen Betriebsystemen lesbar. Einzig die Unix-spezifischen Eigenheiten bleiben auf der Strecke.

UDF

Universal Disc Format (UDF) ist ein von der OSTA (Optical Storage Technology Association) entwickeltes Dateisystem, welches (gerade im Hinblick auf die DVD) ISO 9660 als plattformübergreifendes Dateisystem ablösen soll.

Die Beschränkungen, die einem das Leben unter dem ISO-Standard noch so beschwerlich gemacht haben, fallen allesamt unter dem Tisch. Wichtig ist dies außer für neuere Technologien auch für den Laufwerkbuchstabenzugriff mit CD-Recordern/Rewritables. ISO 9660 würde die hierbei anfallende Fragmentierung von Dateien (durch Verknüpfungsblöcke zwischen den einzelnen Paketen, siehe auch Incremental PW) nur im Interchange Level 3 zulassen.

Da UDF wie ISO ein CD-spezifisches Dateisystem ist, benötigen die verschiedenen Plattformen auch einen Treiber, der das Dateisystem ins Betriebsystem eingliedert. Abgesehen von Windows 98 und NT 5.0 gibt es solche Treiber aber bislang nur in propreitären Varianten, die sich nicht immer an den Standard halten und auch untereinander inkompatibel sind (so zum Beispiel DirectCD von Adaptec für Windows 95/98/NT und den Macintosh und InstantWrite von VOB).

Um auch jenen Systemen, auf denen kein UDF-Treiber sein Unwesen treibt, den Zugriff auf eine UDF-Disc zu ermöglichen, gibt es die Möglichkeit, UDF-CDs beim Abschließen mit einem ISO 9660-Mantel (Level 3) zu umhüllen, wodurch ein Betriebsystem mit ISO-Treiber diese Disc als ISO-Disc einstuft, und ein Betriebsystem mit UDF-Treiber dieselbe Scheibe als UDF-Disc. (Unter DOS/Windows 3.x und MacOS vor Version 8.0 sind diese Discs generell nicht lesbar; Multisession-CDs lassen sich ebenfalls noch nicht herstellen.)